Teamleben & Kingdom Culture
Leiten ist kein "Schleck"
Doris Lindsay / Leiterin in All Nations / Gemeindegründungsbewegung / Cape Town / Südafrika
Seit ein paar Monaten leiten wir ein internationales Missionsteam in einem der Townships in Kapstadt. So sehr wir unsere Arbeit auch lieben und uns leidenschaftlich dafür hingeben - das Team zu leiten ist kein "Schleck", sind wir doch eine bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft, aus drei Kontinenten. Verschiedene Erwartungen, Anforderungen, kulturelle Prägungen prallen aufeinander und definieren unser Team. Nicht immer wenn jemand etwas sagt, wird es auch so verstanden. Z.B. wenn ein Afrikaner “jetzt” sagt, dann meint er eigentlich morgen oder noch später. Wenn wir als Schweizer von “effizient” sprechen, dann meinen wir Qualität und Planung, was nicht alle Kulturen kennen und wertschätzen und definitiv nicht gleich verstehen. Arbeiten in einem multikulturellen Umfeld und sich gleichzeitig auf eine weitere Kultur zu konzentrieren und eine neue Sprache zu lernen um den Menschen an diesem Ort zu dienen, ist aufreibend und manchmal auch frustrierend. Ich bin herausgefordert und lerne viel! Ich erlebe auch immer wieder, dass ich an Grenzen stosse, die mich hindern meine Mitmenschen in der Liebe Gottes zu begegnen oder die Andersartigkeit wertzuschätzen. Es braucht Energie und Eigenreflektion um mich darauf einzulassen.
Schon seit längerem beschäftigt mich das Thema „Kingdom Culture“. Als Königskinder leben wir in einer neuer Realität, dem Königreich Gottes. Der Heilige Geist kreiert in und durch uns eine Kultur der Ehre und der Wertschätzung. Dies hat oft wenig damit zu tun was ich cool finde oder als „Bestes“ empfinde. Ich erlebe, dass diese neue Kultur und Wahrnehmung auch nicht automatisch auf mich fällt oder sich in mir manifestiert, Ich darf meinen Beitrag dazu beitragen. Ich bekomme Verantwortung mit meinem königlichen Herzen das Beste in jedem Menschen zu suchen und nach den königlichen Perlen in der Kultur zu forschen. Nicht alles in unserer Schweizer Kultur hat göttlichen Wert. Nicht jede Festlegung unserer Überzeugungen, birgt das Potenzial, um das Königreich Gottes in unserem Team real werden zu lassen. Durch die Beziehung zum Heiligen Geist, erleben ich wie Gott mein Herz weicher macht und ich von meinen Vorstellungen wegrücken kann.
Ich möchte euch ermutigen und herausfordern, euch mit mir auf diesen Weg zu machen und den andersartigen Menschen in eurem Team oder den Ausländern in eurem Umfeld, mit einer Frage in eurem Herzen zu begegnen:
Was möchte Gott in diesem Menschen tun?
Was ist die „Kingdom Culture“ in meinem Umgang mit ihm/ihr?
Leiten für und mit dem König!